Aero-Club Zwickau

Wir trauern um Werner Jäntsch

Der Aero-Club Zwickau trauert um sein Vereinsmitglied Werner Jäntsch. Trotz seines hohen Alters, der Wilkau-Haßlauer wäre am 17. November 100 Jahre alt geworden, kam die traurige Nachricht völlig unerwartet.

Werner Jäntsch

Werner Jäntsch

Als wir mit Werner im vorigen Jahr anlässlich seines 99. Geburtstages mit dem Motorsegler in luftige Höhen aufstiegen, strahlte er über das ganze Gesicht. Fliegen. Er war in seinem Element. Niemand ahnte, dass dies zugleich so etwas wie sein großer Abschied aus der Fliegerei werden würde.

Nun erhielten wir die traurige Nachricht, dass uns Werner Jäntsch am 22. Oktober 2012 für immer verlassen hat. Still ist er gegangen aus einem langen und sinnerfüllten Leben. Und bis zum letzten Tag aktiv. Eine Selbstverständlichkeit. Konnte es bei Werner etwas anderes geben? Wer ihn kannte, sagt: „Nein!“

Anfang der 1940-er Jahre schloss er mit dem Segelfliegen in seiner Heimat Bekanntschaft. Schulung am Hang. Prickelnde Hüpfer nach unten. Schweißtreibende Wege nach oben. Dann kam eine lange, fast ewige Pause. Krieg, Nachkriegszeit und DDR. Das Fliegen im selbsternannten Arbeiter-und-Bauern-Staat war sein Ding nicht. Auch die verantwortungsvolle Arbeit als Apotheker ließ ihm wenig Zeit. Generationen von Menschen im „Großraum“ Wilkau-Haßlau kennen den stets korrekten Mann in Weiß in seiner Mulden-Apotheke, die er aufbaute und maßgeblich formte.

So war dann auch seine späte Karriere in unserem Verein alles andere als normal. 1991 wurde Werner Jäntsch im zarten Alter von 79 Jahren Mitglied. Er nahm sogar an der Segelflugausbildung teil. Co-Pilot zu sein, reichte ihm aber. Zehn Jahre war er oftmals jedes Wochenende auf dem Flugplatz. Wir sehen ihn als Startschreiber vor unseren Augen, als Mädchen für alles. Mit wachem Blick und so manchen Verbesserungsvorschlägen. Und immer aktiv, aktiv, aktiv. Vorbild für unsere jungen Leute im Club. Werner war mit „85“ lebendiger als mancher 18-Jähriger … Geschichten über Geschichten könnten erzählt werden. Bis zuletzt war er unserem Luftsportverein als förderndes Mitglied eng und freundschaftlich verbunden.

Lieber Werner, nimm unser herzliches und letztes „Hals- und Beinbruch“ entgegen. Danke für Dein Wirken. Wir trauern mit seinen lieben Angehörigen.

Joachim Lenk
Vereinsvorsitzender
Im Namen der gesamten Mitgliedschaft

Kommentare sind geschlossen.