Text: Tobias Schumann, Bilder: Gronitz, Ofosu, Schlobach
Der erste Flugtag startete etwas verschlafen (wie jeder andere) und wir kamen erst nach 10 Uhr in die Luft. Peter war auf der Winde und wurde zeitweilig von Seb abgelöst, damit er auch ein paar Starts machen konnte. Thermik war außer ein bisschen 0,5 Geflacker nicht vorhanden. Es ging nix kaputt und alles war gut.
Am 2. Flugtag ging es früh ähnlich zart los und es wurde schön geflogen. Es gab keine besonderen Vorkommnisse – außer überraschend gutem Wetter.
Für den Mittwoch wurde Regen ab dem Mittag gemeldet, sodass wir schon vor 9:00 die Flugzeuge ausgeräumt hatten und noch vor 10:00 den ersten Start hinlegten und auch sonst richtig fluggeil geworden waren. Lucy und ich wetteten, dass Tim mit seinem Rollergerät am Donnerstag Döner für alle holen würde (ich wettete, dass er nein sagt, doch Lucy’s besondere Argumente taten ihr übriges). Das Wetter blieb trocken, wenngleich der Wind so straff wurde, dass er die ASK auf sage und schreibe 650 Meter Auskuppelhöhe brachte. Niklas flog den pinken Schleifchenhut ein und weil das Fliegen dann doch durch die Turbulenz zum Rodeo mutierte, räumten wir besser ein.
Immer noch flugerotisiert gings am Donnerstag wieder zeitig los und es bot sich das gleiche Spiel wie jeden Tag: Armin und Seb schulten und Peter saß auf seinem pferdestarken Thron und wurde zwischendurch abgelöst. Auch Achim flog ein paar Runden Pirat und zum Mittag gings teilweise zu Heide O. in den Garten Kartoffelsuppe essen und für die anderen … ähm zum Praktiker (sehr zum Leidwesen von Lucy – doch wir haben uns auf ein Unentschieden geeinigt). Am Nachmittag verirrte sich auch mal die Z42 nahe an den Segelflugstart mit meinem Väterchen drin/drauf. Der Wind war weiterhin frisch und fruchtig, aber wir kamen gut damit zurecht.
Am Freitag dann der große Tag für Leon Lehmann und mich, nachdem er am Vormittag seine A vorlegte, zog ich dank Armin und Sebs Unterstützung mit meiner nach. Eine Seilrissübung mit Seb als doch recht redsamer Sandsack und eine normale Platzrunde, dann ging es für mich dreimal alleine in die Luft. Der Wind war sportlich und im Endanflug musste ich ganz schön am Knüppel rühren, aus dem auch irgendwie viel Wasser kam. Ganz klar ein Fall für die Winterwartung. Und weil Knut mit dem Pirat immer so fleißig die Sollbruchstellen tötete, bekam er hochverdient die von Lucy designte „Sollbruchstellenkillermedaille“ verliehen.
Die Flieger wurden geputzt, gesaugt, gestreichelt und eingeräumt. Als Abschluss gabs eine 22-Pizzen-Bestellung im Polizeihäusl und das Herbstlager war erfolgreich beendet. Selbst die Älteren konnten sich schwerlich an einen sonnigeren Herbstlehrgang wie dieses Jahr erinnern. Und zum straffen Wind kann man sagen: „A smooth sea never made a skilled sailor.“